“ATEX” Linie
EINLEITUNG
Auch in Betrieben mit modernster Sicherheits- und Überwachungstechnik können viele Prozesse zu einer Risikoquelle für Explosionen werden, die falls sie nicht kontrolliert werden, Schäden an Personen, Umwelt und Maschinen verursachen können.
Dieses Risiko besteht besonders in den zahlreichen Betrieben aus den Bereichen der Chemie, der Petrolchemie, sowie der Pharmaindustrie in denen die Bildung von Gasen, Nebel und Stäuben zu einer extrem explosionsfähigen Atmosphäre führen können.
Nicht zu vergessen sind auch die Produktionsprozesse, bei denen das Auftreten von feinem organischem Staub und Nebel zu einer explosion-sfähigen Atmosphäre führen können. Diese finden sich z.B. in Betrieben der Holzver- und -bearbeitung sowie in der Lebens- und Futtermittelher-stellung. Aber nicht nur Gase, Flüssigkeiten und organische Substanzen sondern auch metallische Stäube, wie sie z.B. bei der Fertigung und Bearbeitung von Leichtmetallen auftreten, können zur Bildung von explosionsfähige Atmosphären beitragen.
Bei allen Herstellern von Maschinen oder Komponenten die dazu bestimmt sind in Anlagen eingesetzt zu werden, die als gefährlich klassifiziert sind, ist daher ein großes Verantwortungsbewusstsein erforderlich, um diese Gefahren, besonders für die Menschen, auf ein Minimum zu redu-zieren.
Aus diesem Grunde nehmen die derzeit gültigen Bestimmungen und Richtlinien auf europäischem und internationalem Niveau Bezug auf die erhöhte Forderung nach Verantwortung bezüglich der Sicherheit.
Richtlinie 2014/34/UE “ATEX”
(ATMOSPHERES EXPLOSIBLES)
Die Richtlinie ist ab 1. Juli 2003 VORSCHRIFT.
Diese Richtlinie ist seit dem 1. Juli 2003 VORSCHRIFT und wird auf Geräte oder Schutzsysteme angewandt die in explosionsgefährdeten Berei-chen eingesetzt werden.
“Als Geräte gelten Maschinen, Betriebsmittel, stationäre oder bewegliche Vorrichtungen, Steuerungs- und Ausrüstungsteile sowie Warn- und Vor-beugungssysteme, die einzeln oder kombiniert zur Erzeugung, Übertragung, Speicherung, Messung, Regelung und Umwandlung von Energie und zur Verarbeitung von Werksoffen bestimmt sind und die eigene potentielle Zündquellen aufweisen und dadurch eine Explosion verursachen können.”
Ein potentiell explosionsgefährdeter Bereich ist ein Bereich in dem gleichzeitig folgende drei Gefahren auftreten, die auch als Feuer-Warndreieck bezeichnet werden:
• ZÜNDEN (Flamme, Lichtbogen, heiße Objekte, Stoß und Reibung zwischen Oberflächen)
• VERBRENNUNGSFÖRDERND (Luft und Sauerstoff)
• BRENNBAR (Gase, Dämpfe, Staub und Nebel)
Die in diesem Fall anzutreffende Atmosphäre ist ein explosionsfähiges Gemisch zwischen verbrennungsfördernden und brennbaren Elementen.
Aufgrund dieser Tatsache muss der Anwender eine Klassifizierung der Zone vornehmen, in der die o.g. Gefahr auftritt und in der er den Einsatz von Maschinen, Anlagen und Geräten plant. Dies ist Notwendig, um sicher zu gehen, dass die verwendeten Materialien bestimmungsgemäß eingesetzt werden.
Die Vorschriften bezüglich des Explosionsschutzes sind rigoros und wir von „Ilinox“ werden mit unseren Produkten allen Anforderungen gerecht. Dank stetiger Forschung und Weiterentwicklung unseres Produktionsprogramms entsprechen unsere Verteilergehäuse und Schränke aus Edel-stahl den Vorschriften für die Zonen EX 1 und 2 mit explosionsfähigen Gasen sowie den Zonen EX 21 und 22 mit explosionsfähigen Stäuben.
Alle Gehäuse aus unserer „ATEX“ Line sind entsprechend der Richtlinie 2014/34/UE zertifiziert.
Denn wir von “Ilinox” stehen für Kompetenz und professionelle Sorgfalt bei der Herstellung von Schränken und Gehäuse aus Edelstahl zur An-wendung in gefährdeten Bereichen. Hinsichtlich der Zertifizierung unserer Produkte legen wir daher ein besonderes Augenmerk auf die jeweils gültigen europäischen und internationalen Bestimmungen und Richtlinien.
GERÄTEGRUPPEN
Gruppen
I Geräte zur Verwendung in Bereichen wie dem Bergbau, dem Unter- und dem Tagebau bei denen Grubengas und/oder brennbare Stäube auftreten können.
II Geräte zur Verwendung in den übrigen explosionsgefährdeten Bereichen.
Gruppe II
Substanz |
Zone |
Beschreibung
|
GAS “ G ”
|
0 | Bereich, in dem eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Ga-sen, Dämpfen oder Nebeln ständig über lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist. (wenigstens 1000 Stunden/Jahr) |
1 | Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Mischung aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann. (über 10 bis 1000 Stunden/Jahr) | |
2 | Bereich, in dem bei sich Normalbetrieb normalerweise keine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Mischung aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann, jedoch für kurze Zeit auftreten könnte. (Weniger als 10 Stunden im Jahr) | |
STAUB
|
20 | Bereich, in dem eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Mischung aus Luft und brennbarem Staub über lange Zeiträume, ständig oder häufig vorhanden ist. |
21 | Bereich, in dem bei Normalbetrieb gelegentlich eine gefährliche explosionsfähige Mischung aus Luft und brennbarem Staub vorhanden ist | |
22 | Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb normalerweise keine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Mischung aus Luft und brennbarem Staub bilden kann, jedoch für kurze Zeit auftreten könnte. (Weniger als 10 Stunden im Jahr) |
Kategorie Gerät |
Zone |
Schutzgrad |
Anzuwendende Schutzart |
1G | 0 | sehr hoch | ia ÷ ma |
2G | 1 | hoch | d ÷ e ÷ ib ÷ m ÷ o ÷ q ÷ p |
3G | 2 | normal | N |
1D | 20 | sehr hoch | IP6X |
2D | 21 | hoch | IP6X |
3D | 22 | normal | IP6X (leitfähiger Staub ) IP5X (nicht leitfähiger Staub) |
Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb normalerweise keine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Mischung aus Luft und brennbarem Staub bilden kann, jedoch für kurze Zeit auftreten könnte. (Weniger als 10 Stunden im Jahr).
Anzuwendende Schutzarten
Einschränkung
Einschränkung: Beschränkung der Auswirkung einer eventuellen Explosion auf einen bestimmten Bereich ohne Ausbreitung in die umge-bende Atmosphäre (d).
Vorbeugung
Vorbeugung: Erhöhung der Betriebssicherheit der elektrischen Komponenten im Normalbetrieb, um Funkenbildung, Zündquellen oder erhöhte Oberflächentemperaturen zu vermeiden, die Explosionen verursachen können ( ia ÷ ib ÷ e ÷ n ).
Trennung
Trennung oder Separation der unter Spannung stehenden Elemente oder Komponenten, die erhöhte Oberflächentemperaturen aufweisen können, von explosionsfähigen Gemischen p ÷ ma ÷ m ÷ o ÷ q ).
Beschreibung der Schutzarten
ia ÷ ib | Eigensicherheit: Anwendung von Komponenten die nicht in der Lage sind Zündquellen zu bilden. |
ma ÷ m | Verkapselung: Einschluß der Komponenten in Verkapselungen. |
d | Explosionssicher: Einschluß gefährlicher Komponenten in robuste Gehäuse |
e | Erhöhte Sicherheit: Vorkehrungen zur Vermeidung erhitzter Oberflächen. Nur für NICHT funkenbildende Geräte. |
o | Immersion in Öl: Schutz gefährdeter Zonen durch Immersion in dielektrisches Öl. |
q | Unter Sand: Auffüllen statischer Komponenten mit Sand, um heiße Oberflächen zu isolieren. |
p | Interner Überdruck: Auffüllen der Gehäuse mit Inertgas in Überdruck, um ein Eindringen explosionsfähiger Gemi-sche zu verhindern. |
n | Vereinfachter Schutz n: Typ A für NICHT funkenbildende Geräte: Anwendung erhöhter Sicherheitskriterien wie folgt: Schutzgrad für Gehäuse IP54 oder IP44 Eventuelle dauerhafte Abdichtungen Stoßfestigkeit 1÷ 3,5 J Schutznetze für zerbrechliche Teile, Maschen NICHT größer als 50×50. Kontrolle der Oberflächentemperatur. Typ B für FUNKENBILDENDE Geräte: Anwendung erhöhter Sicherheitskriterien der Kategorie A und Vermeidung von Luftzufuhr durch entsprechende Abdichtungen und Kabelpressen. |
Für die Schutzarten “ d “ ÷ “ i “ und in bestimmten Fällen “ n “ bestehen die drei Klassifizierungen II GA ÷ II GB ÷ II GC, der Unterschied liegt in der Art des in der Installationszone auftretenden Gases.
Die für eine hohe Kategorie anzuwendende Schutzart kann auch bei einer niedrigeren Kategorie eingesetzt werden.
TEMPERATURKLASSEN
Die Temperaturklasse hängt von den maximalen NICHT zu überschreitenden Temperaturen ab
ClasseTemperatura | T1 | T2 | T3 | T4 | T5 | T6 |
Max Oberflächentem-peratur (°C) |
450 | 300 | 200 | 135 | 100 | 85 |
ILINOX
hat die ATEX-Zertifizierung für die Verteilergehäuse vom Typ DS sowie die Gehäuse vom Typ QL und QLP, mit Einzel- und Blindtüren erhal-ten.
Die oben genannten Gehäuse können für die Zündschutzarten vom Typ “ia“ (nur für DS-EX), “ib“, “p“, “e“, “n“ verwendet werden, aber auch für diejenigen, für die nur die IP-Schutzklasse erforderlich ist.
Die Wahl der Schutzart geht immer zu Lasten des Anwenders.
Kennzeichnung:
Die Gehäuse werden als Komponenten behandelt und weisen daher NICHT die EG-Kennzeichnung auf.
Zum Beispiel:
Unsere Behälter eignen sich für:
• Kategorie 1D (Zone 20) für Verteilerschachteln Serie DS-EX
• Kategorie 2G (Zone 1) und 2D (Zone 21)
Die höhere Zulassungseinstufung deckt auch die niedrigen Kategorien ab, sie sind daher auch geeignet für:
• Kategorie 3G (Zone 2) und 3D (Zone 22).
Für die Kategorie 1G (Zone 0), besteht die Möglichkeit, ein Gehäuse nur mit der Erklärung des Schutzgrades IP zu liefern, eventuell zusammen mit einer Erklärung für das verwendete Mate-rial. Das Zulassungsverfahren geht zu Lasten des Anwenders des Gerätes.
LEGENDE MARKIERUNGEN
II – Gerätegruppe
1- 2 – 3 – Gerätekategorie
G – Geeignet für Atmosphären mit Gasgehalt
D – Geeignet für Atmosphären mit Staubgehalt (explosionsfähiger Staub)
U – Identifizierung des Komponentenstatus
EUM1 11 ATEX 0598 U – Nummer des Prüfzertifikats EG des Typs ausgestellt von EUM1 11 ATEX 0598 U – EUROFIN FORMBLATT EINS
Lieferbare Dokumentation:
a – Konformitätserklärung
b – Handbuch für Gebrauch und Wartung
c – Schutzerklärung IP (NICHT obligatorisch)
d – Erklärung für das zur Konstruktion verwendete Material (NICHT obligatorisch)